Der Tod des Gewöhnlichen, das Gewöhnliche des Todes

Da hält sich der Pfarrer auf, mit all den Stationen und Eckpunkten eines Lebens, während der Trauerfeier – und trifft doch fast gar nichts. Es gilt wohl das Besondere eines Lebens herauszuschälen. Die Informationen, die ohnehin fast alle Anwesenden kennen, werden zuvor bei der Familie erfragt und schließlich mit der gebotenen Schwere in der Stimme abgespult. Trost gibt es in diesem Fall wohl nur durch die Erwartbarkeit: es wird das geliefert, was seit jeher an dieser Stelle geliefert wurde, was dereinst auch über einen selber ‚abgeliefert‘ werden wird. Vielleicht ist diese Oberflächlichkeit beabsichtigt, hören doch ohnehin viele nicht recht zu, vielleicht aber ist sie auch ein großer Irrtum. Weiterlesen

Die Rückkehr des Helden (zum Zweck seiner Demontage?)

Der Held war in Deutschland mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges weitestgehend ausgestorben. Nicht nur hatten die Nationalsozialisten ihn mit einer Vielzahl unmenschlicher Eigenschaften besudelt, sie hängten ihm auch unablösbar den Tod als sichersten Weg an, um zu (Helden)Ruhm zu gelangen. Nun kehrt der Held gegenwärtig in den Diskussionen um couragierte Bürger zurück. Weiterlesen