Eine Jüdin aus Heidelberg

„Wenn sich jetzt so viele herauslügen, sie haben nichts gewußt, so gibt es doch ohne Zweifel Menschen, die es eigentlich nicht gewußt, aber dunkel geahnt haben: da geschieht etwas Schreckliches. Ich denke an eine greise, 80 jährige Jüdin in Heidelberg, die deportiert werden sollte und noch einige Tage Zeit hatte bis zu dem Termin des Abtransports, sie nahm sich das Leben. Da kam der Gestapo-Mann, der alle Tage kam, und wie er sah, sie ist tot, trat er ans Fenster mit wirklicher Ergriffenheit und sagte: Das haben wir doch nicht gewollt.“ (Augstein, Rudolf, „Für Völkermord gibt es keine Verjährung“ – SPIEGEL-Gespräch mit dem Philosophen Karl Jaspers, in: Der SPIEGEL, 11 (1965), S. 64.) Weiterlesen