Erinnerungsselig-militante Lämmchen

Wer von den 68ern den Marsch durch die Institutionen erfolgreich bestritten hat, der wurde vor allem mit einem belohnt: Deutungshoheit. Ob nun aktiv von ihr Gebrauch gemacht oder sie einem von außen aufgezwungen wird – einige wenige repräsentieren eine ganze Bewegung. Und das Bild, das sie dabei abgeben, ist mitunter so kläglich wie der Zustand der Gegenwart, den sie mitzuverantworten haben. Weiterlesen

Maxim Biller und die intellektuelle Bescheidenheit

Der Titel dieses Blogs mag zunächst einen fahlen Beigeschmack haben; vielleicht auch dann noch, wenn seine Erläuterung vernommen wurde: Warum sich annähern, anstatt nach letzten Gewissheiten zu suchen? Da kann es nicht schaden, einmal einen Blick auf das Negativ, auf all jene Dinge, die an dieser Stelle keinen Platz finden sollen, zu werfen. Einer der Krawallbrüder des deutschen Feuilletons, Maxim Biller, lieferte für diesen Zweck unlängst ein brauchbares Beispiel in der ZEIT: seitenweise vor Ekel hervorgewürgte Tiraden, Simplifizierungen und unverschämte Vergleiche, adressiert an die politische Linke vergangener und gegenwärtiger Zeiten. Biller verkündet seine Letztwahrheiten mit einem Furor, der für Gegenstimmen, für das Abwägen von Argumenten, keinerlei Platz lässt. Dass ein solches Vorgehen wider jede intellektuelle Bescheidenheit seit Jahrzehnten seine Masche ist, um Aufmerksamkeit zu generieren, macht es nicht besser. Weiterlesen