„Zurück in Bismuna“, Dokumentarfilm von Uli Kick: Christian geht in Berlin auf den Strich, nächstes Geld nächster Schuss, fünf-, sechsmal am Tag – der Rhythmus eines Heroinabhängigen. Ende der 90er Jahre: Christian ist in Bismuna, im Dschungel Nicaraguas, ein deutsches Sozialprojekt für in der Heimat aufgegebene Jugendliche. Nichts als Arbeit, Holz hacken, Wasser schleppen, alles auf Ursprung, alles in Ordnung so weit – der Rhythmus eines Indios, zumindest näherungsweise. Zurück in Deutschland: aus dem Flieger in den Zug, so war der Plan; der Zug ist weg, Zeit ist da, Geld auch: nächstes Geld nächster Schuss, so schnell geht das. Freunde hast du nicht, in dieser Szene denkt jeder nur an sich, sagt Christian. Weiterlesen
Der Tod des Gewöhnlichen, das Gewöhnliche des Todes
Da hält sich der Pfarrer auf, mit all den Stationen und Eckpunkten eines Lebens, während der Trauerfeier – und trifft doch fast gar nichts. Es gilt wohl das Besondere eines Lebens herauszuschälen. Die Informationen, die ohnehin fast alle Anwesenden kennen, werden zuvor bei der Familie erfragt und schließlich mit der gebotenen Schwere in der Stimme abgespult. Trost gibt es in diesem Fall wohl nur durch die Erwartbarkeit: es wird das geliefert, was seit jeher an dieser Stelle geliefert wurde, was dereinst auch über einen selber ‚abgeliefert‘ werden wird. Vielleicht ist diese Oberflächlichkeit beabsichtigt, hören doch ohnehin viele nicht recht zu, vielleicht aber ist sie auch ein großer Irrtum. Weiterlesen